Freitag, 4. Dezember 2015

Meine Internetgeschichte Teil 1

Ich habe dieses Jahr einen total hübschen Adventskalender. Es handelt sich um einen Fair Trade Adventskalender, der eigentlich billiger als die meisten Adventskalender ist, obwohl er leckere Schokolade enthält und wie bereits erwähnt ein sehr hübsches Motiv aufweist. Ich bin ganz begeistert und freue mich jeden Tag, dass ich heute wieder ein Türchen öffnen darf. Die Schokolade ist übrigens nicht so gut, wie man vermuten würde, wenn man hört, dass es ein Fair Trade Adventskalender mit guter Schokolade ist, sondern eben besser als die Schokolade in billigen derartigen Kalendern, etwa so gut wie beim Adventskalender von Milka, den ich früher immer bekommen habe. Mir ist es übrigens wichtig, kein Türchen zu öffenen bevor der richtige Tag dafür gekommen ist. Ich verstehe gar nicht, warum man das anders machen würde. Mein Freund öffnet meistens erst zu Weihnachten alle Türchen, das ist zwar etwas besser, aber auch noch irgendwie komisch. Adventskalender sind eben dazu gedacht, jeden Tag einmal geöffnet zu werden, damit man sich jeden Tag ein bisschen freuen kann.
21.4.2014

Hey!
Gerade könnte ich zum Beispiel einen Blogpost über eine LAN-Party schreiben. Oder über meinen überaus spannenden und abwechslungsreichen Alltag. Oder über einen Mädelsabend, der jetzt zwar schon etwas länger zurückliegt, aber... Bis jetzt habe ich doch jeden Mädelsabend hier festgehalten, an dem ich beteiligt war... Aus irgendwelchen Gründen hatte ich aber Lust, über ein ganz anderes Thema zu schreiben. Ich möchte mich daran zurückerinnern, wie ich das Internet früher verwendet habe und wie ich jetzt verwende. Dazu beginne ich erst einmal mit der Zeit, als ich noch keinen Internetzugang zu Hause hatte.
Wie ihr euch vielleicht denken könnt, beginnt dieser Post also in einer Zeit, an die ich nicht mehr so viele Erinnerungen habe. Ich war 4 Jahre alt, als ich und mein Bruder uns gemeinsam unseren ersten Computer teilten. Ich wusste auch damals schon, dass ihn unser Vater für uns gebaut hat, mir war aber nicht bewusst, dass es sich für damalige Verhältnisse um einen wirklich guten Rechner handelte. Wenn ich mich damit beschäftigte, spielte ich entweder mit diversen Tierchen, die über unseren Desktop wandern konnten oder ein Spiel über Pferde, in dem nur wenige Farben außer rosa verwendet wurden. Mein Vater hatte jedenfalls vor uns Internet, aber ich kann mich wohl nicht wirklich daran erinnern. Zumindest hat mich mein Bruder mal ganz begeistert gefragt, ob ich mich denn noch daran erinnern kann, als das Internet noch Geräusche gemacht hat. Ich bin aber wohl entweder tatsächlich zu jung für eine derartige Erinnerung oder habe mich damals nicht wirklich dafür interessiert. Mir konnte auch kein Video, in dem man die entsprechenden Geräusche hört, helfen, um mich wieder daran zu erinnern. Ich weiß aber noch, dass mein Vater mir einmal erklärt hat, was für Probleme durch das Internet auftreten können und was passieren kann, wenn man nicht weiß, wie man damit umgeht. Ich konnte mir natürlich nicht wirklich vorstellen, was ein Virus sein soll und konnte nur schwer einschätzen, wie schlimm es wäre, soetwas aus Versehen herunterzuladen. Er beruhigte mich aber wieder, indem er hinzufügte, dass er bei unserem Computer einfach ein Kabel weggelassen hat und wir deswegen gar keine derartigen Probleme haben können. Es klang also so, als wäre es viel einfacher, das Kabel nicht zu haben und ich glaube ich wusste auch, dass mein Vater auf seinem Rechner ja Internet hatte, falls ich das aus irgendwelchen Gründen einmal brauchen sollte. Deswegen verstehe ich nicht wirklich, warum ich mich beim besten Willen nicht an irgendwelche Modemgeräusche erinnern kann... Manchmal bin ich mir auch nicht sicher, ob ich mich doch daran erinnere, aber ich denke das liegt eher daran, dass ich weiß, dass ich mich daran erinnern müsste und mein Bruder mir ja auch schon vor ein paar Jahren entsprechende Geräusche gezeigt hat, wodurch ich mich natürlich daran erinnere, die schon einmal gehört zu haben, wenn ich sie jetzt noch einmal abspiele. Also spätestens, als ich 5 Jahre alt war, hatten wir einen Rechner mit Internetzugang zu Hause (auf das Alter komme ich, weil mein Vater sofort Windows 2000 installiert hat, als es herausgekommen ist und zu dem Zeitpunkt ganz sicher schon Internet hatte) und damals hatte ich noch nicht besonders großes Interesse daran. Das hatte ich zwar auch nicht wirklich an meinem Pferdespiel, aber ich war trotzdem traurig, als die CD eines Tages den Geist aufgab.
Einige Jahre später hatte ich einen eigenen Computer und auch "eigenes Internet". Ich war erstaunlich brav, denn mein Vater wollte, dass ich erst einmal seriöse Seiten kennenlerne und ich hielt mich tatsächlich anfangs nur auf Websites auf, die er als vertrauenswürdig bezeichnete. Der erste Account, den ich anlegen durfte, war wohl auf www.diddl.de. Wie ich gerade feststelle, ist die Seite inzwischen zwar ganz anders aufgebaut und man kann wohl auch keine Accounts mehr anlegen, aber interessanterweise gibt es noch immer die gleichen Spiele wie damals. Ich bin in dem Spiel mit der Jonglierballrutsche noch genauso gut bzw. schlecht wie damals. Aber es gab doch früher auch irgendwelche Multiplayerspiele und einen Chat und... Ich behaupte einfach einmal, dass es besser war. Man konnte sich vor allem auch mit Diddl unterhalten und ich war dann immer enttäuscht, dass er komplexere Fragen nicht versteht, sondern immer nur Bestandteile meiner Frage wiederholt. Ich wusste zwar, wie man Google bedient, aber ich denke es hat noch etwas gedauert, bis ich regelmäßig eine Suchmaschine bedient habe. Was sollte man denn im Internet großartig suchen? Am witzigsten war es damals noch, die Namen von Klassenkollegen zu googeln und dann zu lachen, falls sich das durch Bilder von gleichnamigen Personen ergibt. Hihi, schau mal was da für Bilder kommen, wenn ich Lukas eingebe! Interessanterweise habe ich jetzt sogar tatsächlich eine Bildersuche gestartet und muss feststellen, dass da natürlich noch immer Bilder dabei sind, über die wir damals wohl gelacht hätten. Und eine nackte Frau. Wenn ich noch etwas weiter scrolle bestimmt auch eine zweite (oder ein nackter Mann), aber ich kann euch sagen, dass es sich dafür nicht wirklich lohnt, "Lukas" zu googeln. Wenn man alleine zu Hause sitzt und damit niemand anderen aufziehen kann, der in der Nähe sitzt, dann ist das Ganze nicht wirklich unterhaltsam. Das war aber auch schon damals so... Und richtig ärgern konnte man damit auch niemanden, da die Suchergebnisse für den eigenen Namen wohl auch nicht besser waren und selbst, wenn sie das wären, ist das ja nun wirklich nichts, auf das man stolz sein könnte. Ich habe schon lange nicht mehr nach meinem Vornamen gesucht und ich glaube, dass meine persönlichen Suchtreffer besser geworden sind. Aber es ist schwer, das zu beurteilen und wenn ich meinen vollen Namen suche sieht man noch immer kein Bild von mir (oder zumindest wäre mir gerade keines aufgefallen).
Nach und nach wurde Google dann doch nützlicher und ich stellte schnell fest, dass man im Internet alles klein schreibt. Zumindest war es vollkommen egal, ob ich diddl oder Diddl schreibe, wenn ich www.diddl.de aufrufen wollte und auch Google machte keinen Unterschied ob man nach elisabeth oder Elisabeth suchte. Die genaue Reihenfolge kann ich nicht mehr wiedergeben, aber natürlich blieb es nicht lange bei einer Website, mit der ich mich beschäftigen wollte. Bei 2-3 Websites fragte ich noch brav, ob ich mir einen Account erstellen darf, bis mein Vater feststellte, dass ich schon ganz gut darin war, Werbung zu erkennen und einzustufen, auf welchen Seiten man sich lieber nicht registrieren sollte. Das war dann auch die Zeit, in der ich durch eine Freundin anfing, regelmäßig meine E-Mails zu checken. Leider schickte mir niemand E-Mails. Also wirklich niemand. Ich überprüfte also jeden Tag meinen Posteingang und war jeden Tag wieder enttäuscht, das mir niemand geschrieben hatte. Bald darauf hatte ich msn und fing an, diverse Browsergames zu spielen, aber ich hörte nicht auf, an meinem E-Mailproblem zu arbeiten. Die besagte Freundin fing an, mir E-Mails zu schreiben, wodurch die Angelegenheit für uns beide weniger frustrierend wurde. Das reichte mir aber nicht, ich genoss es sehr, virtuelle Post zu bekommen und ab und zu leiteten mir Verwandte auch witzige E-Mails weiter, die sie von jemandem bekommen hatten. Um das weiter anzukurbeln, wollte ich selbst witzige E-Mails verschicken, die ich mir natürlich selbst ausdachte. Meistens verschickte ich aber keine Texte, sondern Bilder. Das war auch eine Zeit, in der ich die Bildersuche dazu nutzte, möglichst viele niedliche Bilder zu gewinnen. Ich entschied mich einfach für einen Begriff, der mich interessierte und speicherte dann alle Bilder, die ich dazu fand, die zu meiner Suchanfrage gepasst hatten. Tut mir übrigens leid, dass ich hier gewissermaßen so viele Themen auf einmal anschneiden muss, über die ich noch ausführlicher schreiben möchte, aber ich muss ja irgendwie betonen, was in etwa alles gleichzeitig passiert ist oder was wann war. Also ich war damals wahrscheinlich etwa 11, habe alles klein geschrieben und nach Bildern von Feen gesucht und dann 25 Bilder von Feen gespeichert und dann überlegt, ob es jemanden geben könnte, der sich über eine E-Mail mit 25 Bildern von Feen freuen würde. Aber keine Sorge, ich habe keine 25 Bilder von Feen verschickt. Nein, ich musste mir eingestehen, dass ich damit wohl kaum mit witzigen E-Mails mithalten könnte und suchte deshalb bewusst nach witzigen Bildern, wobei ich ein Bild nicht wirklich witzig finden musste, um es auch zu verschicken. Allerdings verschickte ich meistens tatsächlich 25 Bilder auf einmal oder mehr. Eben alle zusammenpassenden Bilder, die ich gerade hatte. Wenn jemand Interesse an witzigen Bildern hat, dann wird er doch wohl nichts dagegen haben, meine ganze Sammlung geschickt zu bekommen. Gut, oft wollte ich bewusst nicht alles schicken, um noch Reserven für zukünftige E-Mails zu haben. Nach einer Weile beschwerte sich die Mutter der Freundin bei mir, dass ich deren Computer dadurch jedes Mal eine Weile lang lahmlege. Da wurde mir erst klar, dass ich auf die Größe meiner E-Mails achten sollte (und ich wusste auch, dass große E-Mails nicht alle Funktionen eines Computers blockieren). Ich ging also dazu über, nur 3 Bilder zu verschicken und legte irgendwann nicht mehr so viel Wert darauf, wie viele E-Mails ich bekomme. Ich fand zumindest andere Arten, mich mit dem Internet zu beschäftigen, wodurch die Bedeutung von E-Mails geringer wurde. Die besagte Freundin und deren Mutter erinnern mich auch nochmal daran, dass es zu der Zeit noch so wahnsinnig viele Leute gab, die dachten, Groß- und Kleinschreibung wäre im Internet relevant. Ich war ja damals noch überzeugt davon, dass man derartiges im Internet gar nicht verwendet, wodurch es für mich besonders schlimm war, wenn jemand einen Begriff googeln wollte und zum Beispiel gerade aus irgendeinem Grund überhaupt keine Internetverbindung hatte und dann dachte, das Problem ließe sich beheben, indem man das Wort richtig schreibt. Gut, das ist wohl einfach ein schreckliches Verhalten, das man immer schrecklich finden darf. Also besonders schlimm finde ich es eben, wenn man nur kurz lesen können müsste, um festzustellen, was das eigentliche Problem ist (oder um zumindest festzustellen, dass es damit nichts zu tun haben kann), aber behauptet, dass es ganz sicher an einem Tippfehler liegt... An der Stelle möchte ich noch 2 kurze Anekdoten aus der Zeit erzählen, während der ich unbedingt mehr E-Mails haben wollte. Ich schickte also meinem Vater eine nette E-Mail am Valentinstag (vermutlich war das endlich eine Gelegenheit, ein romantisches Bild oder ein Bild von einer Blume zu verwerten, das ich schon länger gespeichert hatte) und dachte, dass das doch eine gute Gelegenheit wäre, eine E-Mail zu verschicken. Ich bekam allerdings keine Antwort darauf. Niemand schickte mir eine E-Mail mit einer Blume im Anhang, die ihm persönlich sehr gut gefällt. Ich hätte ja auch gerne Bilder gespeichert, die mir andere Leute per Mail schicken, wenn sie mir gut gefallen hätten, aber mir schickte niemand seine Lieblingsbilder. Ich hätte mich ja auch über Bilder von Elfen gefreut. Und ich hätte mich über alle Arten von Mails gefreut, selbst, wenn mir jemand gar keinen Anhang geschickt hätte und nur wenig Text verfasst hätte. Mein Vater ging allerdings nicht einmal durch ein kurzes "Danke!" auf meine Valentinstagsmail ein. Bei anderen Mails hätte ich das wohl auch nicht so schlimm gefunden, aber speziell in diesem Fall war ich mir schon sehr sicher, eine Antwort zu erhalten. Als mein Vater abends nach Hause kam, hatte er stattdessen einige Blumen dabei, womit ich gar nicht gerechnet hatte. Mein Vater sagte, dass er gedacht hätte, das wäre meine Art, ihn daran zu erinnern, dass ich mich freuen würde, wenn er mir Blumen mitbringt. Die Erklärung, dass ich eigentlich nur eine E-Mail haben wollte, war wohl nicht gerade das, womit er gerechnet hatte.
Außerdem schickte ich meiner Tante, die eigentlich meine Cousine ist, aber von uns immer als Tante bezeichnet wurde, weil sie so alt wie meine Mutter ist, wodurch es besser passt, sie als Tante zu bezeichnen, anscheinend sogar E-Mails, durch die sie sich Sorgen um mich machte. Ich weiß nicht konkret, ob bei den Sachen, die ich verschickt habe, noch mehr dabei war, das in die Richtung ging, aber offensichtlich verschickte ich auch ein Bild mit zwei Vögeln und einer sagt zum anderen "Die menscheln schon wieder". Ich war wohl etwas jung, um solche Bilder zu verschicken, wobei ich mein genaues Alter ja nicht mehr weiß. Jedenfalls war das Bild wohl in einer E-Mail mit ganz vielen anderen witzigen Bildern, die ich vermutlich durch so komplexe Suchanfragen wie "lustig" gefunden hatte und wie gesagt ging es mir bei den Bildern nicht darum, sie persönlich sehr witzig zu finden. Ich dachte nur, dass es jemanden geben könnte, der das witzig finden könnte. Außerdem wusste ich gar nicht, dass ich das Bild verschickt hatte, ich wusste auch nicht mehr, dass ich ein derartiges Bild gespeichert hatte, als mich meine Mutter darauf ansprach. Meine Mutter sagte dazu nur, dass sie vermutet, dass sie sich keine Sorgen machen muss und dass ich soetwas wohl mitschicke, weil ich weiß, dass Erwachsene es lustig finden. Ich kann mich auch daran erinnern, einmal einen Witz verschickt zu haben, der irgendetwas mit Sex zu tun hatte, aber ich weiß es nicht mehr genau. Ich weiß allerdings noch genau woher ich ihn hatte und das hängt mit einer Website zusammen, die noch noch gar nicht erwähnt habe.
Ich habe allgemein noch kaum damit angefangen, überhaupt konkreter von irgendwelchen Websites zu erzählen, die ich so besucht habe und ich denke, da gibt es noch einiges, das ich schreiben könnte. Zumindest war es nicht so, dass ich so lange E-Mails mit Bildern verschickt habe, die niemand haben wollte, bis ich auf die Idee gekommen bin Videos hochzuladen, die niemand sehen will. In Teil 2 (oder vielleicht manches erst in Teil 3, je nachdem, wie viel es da noch zu sagen gibt) erfahrt ihr dann wie der Name LadyShihita entstanden ist, auf was für Seiten ich mich anfangs herumgetrieben habe, in wie vielen Foren ich aktiv war, wie sich meine Art, das Internet zu verwenden verändert hat und auch sonst alles, das mir beim Schreiben zufällig einfällt, falls ich beschließe, es aufzuschreiben.
with a lovely greet
L.Shihit
PS: Vielleicht erwähne ich ja auch, wie meine Verabschiedung entstanden ist

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